Lucina Maine Coons 
 
Zuchtgedanken

Drei Punkte prägen im Wesentlichen meine Zuchtentscheidungen:

- Gesundheit
- Charakter
- Typ

Und zwar genau in dieser Reihenfolge.

Denn was nutzt die schönste Coonie, wenn sie krank ist?
Und auch eine sehr scheue oder gar aggressive Katze mit Unarten macht eher wenig Freude, egal wie schön die Optik ist.


Gesundheit:

Oberste Priorität hat definitiv die Gesundheit und Robustheit der Katze bzw. der Rasse.

Das bedeutet für mich, dass ich Inzucht und enge Verpaarungen vermeide und bei der Auswahl der Zuchttiere dem Stammbaum, (respektive dem Inzuchtwert des jeweiligen Tieres und seiner potentiellen Nachkommen) große Bedeutung zumesse.

Auch wenn durch Linienzucht gewünschte Merkmale schneller herausgezüchtet werden können, ist für mich die Tatsache, dass dadurch die Vitalität der Tiere (und letztendlich der ganzen Rasse) leiden kann, das gewichtigere Argument.

Und insbesondere durch den Umstand der geballten Inzucht, die in den Anfängen der Maine Coon Zucht stattfand und die in fast allen Stammbäumen zu finden ist, verfolgt man sie weit genug zurück, lege ich Wert auf Verpaarungen mit möglichst geringem Inzuchtwert.
Hintergründe und weitere Infos zu diesem Thema gibt es unter dem Punkt "Thema Inzucht".

Weiterhin gehört zu dem Thema Gesundheit neben den notwendigen Impfungen, Entwurmungen und Gesundheits-Checks vor allem das Testen auf Erbkrankheiten.

Ich möchte nicht dazu beitragen, dass leider bei Katzen vorhandene Erbkrankheiten (HCM, PKD, HD, PL, SMA) sich in der Rasse weiter verbreiten und tue mein möglichstes, um das zu vermeiden.

Leider gibt es nicht für alle Erbkrankheiten Tests und auch die vorhandenen Tests sind leider keine Garantie dafür, dass nicht trotzdem eine Krankheit auftritt. Nichtsdestotrotz ist es natürlich das mindeste an Verantwortung, wenn man bewusst Leben in die Welt setzt, dass man dafür sorgen sollte, sein möglichstes getan zu haben, damit dieses Leben auch gesund ist und dazu gehört eben auch das Testen auf vererbbare Krankheiten.

Meine Zuchtkatzen werden spätestens in ihrem zweiten Lebensjahr auf Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) und - falls dies nicht schon bei den Eltern und Großeltern geschehen ist - auch auf Polycystic Kidney Disease (PKD) geschallt, spätestens am Ende des zweiten Lebensjahres auf Hüftgelenksdysplasie (HD) geröntgt, auf Patella Luxation untersucht und vor Zuchteinsatz auf die MybPC3-Mutation und Spinale Muskel-Atrophie getestet, wenn nicht schon die Eltern beide frei getestet wurden.
Die Schallungen auf HCM werden regelmäßig wiederholt, da der Schall lediglich eine Momentaufnahme darstellt und eine wirkliche Aussagekraft erst in höherem Alter oder bei bereits in höherem Alter frei geschallten Eltern und Großeltern besteht.

Zur Schonung meiner Katzen möchte ich, dass keine Katze öfter als einmal pro Jahr gedeckt wird und im Zweifelsfall werde ich mich immer der Gesundheit der Katze (oder ihrer potentiellen Kitten) zuliebe dafür entscheiden, auf einen Wurf zu verzichten oder die Katze, falls nötig, aus der Zucht zu nehmen und zu kastrieren.

Ich bevorzuge grundsätzlich alternative, sanfte Medizin (Homöopathie), meine Katzen werden aber natürlich auch von einer klassischen Tierärztin untersucht und ggf. behandelt.

Gutes qualitativ hochwertiges Futter gehört natürlich genauso zur Gesunderhaltung. Dazu mehr unter dem Punkt "Katzenernährung".


Charakter:

Der Charakter der Katzen steht für mich schon alleine deswegen an zweiter Stelle und noch vor der Optik, da er ein wichtiges Kriterium dafür ist, daß diese Katze ein gutes Leben haben wird. Eine wesensfeste, menschenorientierte Katze hat eine wesentlich bessere Chance, ewig geliebt zu sein, als eine scheue, vielleicht kratzende Katze mit Unarten. Letztere wird dann leicht "lästig".

Maine Coons sind sehr kommunikative, sowohl sanfte, als auch temperamentvolle Katzen. Mein Ziel ist, charakterfeste, zutrauliche, verschmuste und verspielte Coonies zu züchten.

Dabei spielt zum einen der Charakter der Elterntiere eine Rolle, zum anderen betrifft es die Aufzucht und Haltung der Katzen. Ich teile mir mit meinen Katzen und den Kitten das gesamte Haus; Isolierung findet nur kurzfristig während Krankheit, Rolligkeit oder in anderen Ausnahme-Situationen statt.

Eine Katze wird nur dann umgänglich sein und bleiben, wenn sie sich wohl fühlt und nicht unter Streß steht (z.B. durch zu viele Katzen auf zu engem Raum). Daher ist die Zahl der Katzen, die ich halten kann begrenzt und dies beeinflußt natürlich maßgeblich die Größe meiner Zucht.

Zur Haltung gehört natürlich auch die Zuwendung - Streicheln, Kuscheln, Spielen... und auch hier wird es mit zunehmender Anzahl an Katzen schwierig, jeder einzelnen ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken.

Auch die Kitten wachsen in meinen Wohnräumen auf, werden schon sehr früh an die Menschenhand gewöhnt und damit ist der Grundstein für umgängliche, dem Menschen zugewandte und verschmuste Katzenkinder gelegt.

Ein weiterer hier wichtiger Punkt ist, daß meine Kitten allerfrühestens in der 12. - 14. Woche ausziehen, denn es ist wichtig, daß die Babies von ihrer Mama und den Mitkatzen "erzogen" werden, d.h. ein vernünftiges Sozialverhalten lernen und in ihrem Charakter gefestigt werden.

Ein Kitten, das 14 Wochen bei seiner Mutter verbleiben durfte, hat eine wesentlich bessere Chance, sich zum "artigen, umgänglichen Kätzchen" zu entwickeln, als Katzen, die früher von der Mutter getrennt werden.

Darüber hinaus hatte das Kitten so die Zeit, die Impfungen zu überstehen und zumindest ein Mindestmaß an Immunschutz auszubilden und wird nicht direkt nach der Impfung (welche den Organismus ja durchaus belastet) gleich mit der Trennung von Mutter und Geschwistern, einer neuen Wohnung (und damit auch neuen Bakterien und Viren, die es nunmal in jeder Wohnung gibt), neuen Menschen und eventuell neuen Katzen konfrontiert.


Typ

Natürlich wird bei der Auswahl der Zuchttiere auf den Rassestandard und Typ großen Wert gelegt. Hierbei bevorzuge ich den "alten, moderaten Typ" der Maine Coons und lehne den "modernen Extrem-Typ" ab, zum einen, weil er mir einfach nicht gefällt, aber auch, weil es bislang noch keiner Rasse gut getan hat, Extreme zu fördern.

Wichtig ist mir ein insgesamt harmonisches Erscheinungsbild der Katze mit den typischen Rasse-Charakteristika der Maine Coons, ohne dass diese übertrieben sind.