Über Inzucht, Vererbung von Gendefekten und den Genpool der Maine Coon:
Unter Inzucht versteht man die Kreuzung von mehr oder weniger nah verwandten Tieren. Sie wird in der selektiven Zucht eingesetzt, um bestimmte Merkmale (z.B. große Ohren, dicke Schnauzen, lange Beine etc.) in einer Rasse zu verstärken und zu festigen.
Gewünschte Merkmale oder Eigenschaften verstärken sich dadurch, dass bei miteinander verwandten Eltern die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie für die gewünschten Merkmale die gleiche genetische Information tragen. Je mehr Generationen die Inzucht fortgeführt wird, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Nachkommen die gewünschten Merkmale zeigen.Um zu verstehen, warum das so ist, machen wir einen kurzen Ausflug in die Vererbungslehre:
Die Erbinformationen eines Lebewesens liegen immer in doppelter Form vor. Es handelt sich dabei um Genpaare (Allele), die jeweils die Information für ein bestimmtes Merkmal tragen.
Als Beispiel nehmen wir mal die Fellzeichnung der Katze. Auf einem bestimmten Genort liegt die Information, ob diese Katze getigert (tabby, also agouti) ist oder keine Fellmusterung hat (non-agouti). Da diese Information ja nun immer doppelt vorliegt, kann eine Katze entweder zweimal die Information für tabby haben, d.h. sie ist dann reinerbig auf tabby, sie kann aber auch einmal die Information tabby und einmal die Information non-agouti haben. Dann ist die Katze mischerbig. Und zu guter Letzt gibt es natürlich noch die Möglichkeit, dass zweimal non-agouti vorliegt, d.h. meine Katze ist reinerbig auf "nicht-getigert".
Das Merkmal tabby ist nun dominant gegenüber dem Merkmal non-agouti, d.h. es genügt, wenn als genetische Information einmal tabby vorhanden ist, damit die Katze auch tabby erscheint, also tatsächlich getigert ist.Das Gegenteil von dominant ist rezessiv. Das rezessive Merkmal wird von dem dominanten Merkmal im Erscheinungsbild (Phänotyp) unterdrückt. Das bedeutet, eine Katze, die einmal tabby und einmal non-agouti trägt, zeigt nur das tabby, sie ist getigert. Dass sie die Nicht-Tigerung auch als genetische Information trägt, sieht man ihr nicht an.
Daraus folgt schon mal, dass alle nicht getigerten Katzen defintiv zweimal non-agouti als Information tragen müssen, da es ja rezessiv ist Bei einer getigerten Katze wissen wir aber erst mal noch nicht, ob sie zweimal tabby oder einmal tabby und einmal non-agouti trägt.
Das eben Gesagte nochmal als Grafik:
Erscheinungsbild (Phänotyp) |
Genetische Information (Genotyp) |
getigert |
tabby / tabby oder: tabby / non-agouti |
ohne Fellmuster |
non-agouti / non-agouti |
Bei der Weitergabe der Erbinformationen an den Nachwuchs wird nun von beiden Elterntieren immer nur EINE Information der beiden zu einem Merkmal vorhandenen Informationen weitergegeben.
Für unsere Tabby-Katze bedeutet das also, dass sie, wenn sie nun einmal tabby und einmal non-agouti trägt, an ihren Nachwuchs eben entweder tabby oder non-agouti weitergeben kann (aber niemals beides an einen Nachkommen).
Trägt nun der Kater z.B. auch einmal tabby und einmal non-agouti, kann natürlich die Kombination zweimal non-agouti bei einem Kitten entstehen und *huch* da haben plötzlich zwei getigerte Katzen ein nicht-getigertes Kitten bekommen.
Katze | Kater | |
tabby | non-agouti | |
tabby | tabby / tabby |
tabby / non-agouti |
non-agouti | tabby / non-agouti |
non-agouti / non-agouti |
Um nun auf den "Sinn" der Inzucht zurück zu kommen, stellen wir uns vor, dass non-agouti ein erwünschtes Merkmal ist, ich also Katzen ohne Fellzeichnungen züchten wollte.
Eine Katze, die dieses gewünschte Merkmal zeigt, hätte ich ja nun schon. Ebenso weiß ich, dass die Eltern mischerbig sein müssen, also das Merkmal zwar nicht zeigen, aber tragen. Verpaare ich nun diese auf mein gewünschtes Merkmal reinerbige Katze mit einem auf mein gewünschtes Merkmal mischerbigen Elternteil, dann sieht das so aus:
Katze | Kater | |
tabby | non-agouti | |
non-agouti | tabby / non-agouti |
non-agouti / non-agouti |
non-agouti | tabby / non-agouti |
non-agouti / non-agouti |
Damit habe ich bereits eine 50% Chance auf Kitten, die auf mein gewünschtes Merkmal reinerbig sind.
Und noch mal eine Generation weiter, könnte ich meine reinerbige Katze natürlich mit einem ihrer reinerbigen Enkel verpaaren und wäre am Ziel angelangt, denn hier gäbe es nur noch Katzen, die zweimal non-agouti tragen, also reinerbig auf mein gewünschtes Merkmal sind.
Ich habe den Prozess hier natürlich sehr heruntergebrochen und kurz dargestellt. In Wahrheit wird man vermutlich nicht einfach den Vater mit der Tochter verpaaren, sondern schon einen etwas größeren Bogen im Verwandschaftsgrad nehmen. Es sollte hier auch nur exemplarisch dargestellt werden, warum überhaupt in der Zucht mit miteinander verwandten Tieren gearbeitet wird und dass und wie es möglich, durch die gezielte Verpaarung miteinander verwandter Tiere innerhalb von einigen Generationen bestimmte Merkmale zu verstärken.
Bei gewünschten Merkmalen ist dies natürlich von Vorteil. Was aber ist mit den unerwünschten Merkmalen?
Ich verstärke durch die engen Verpaarungen ja nun nicht nur das gewünschte Merkmal non-agouti, sondern auch alle anderen Merkmale, die in diesen Katzen vorhanden sind.Das Problem hierbei ist, dass es keine Katze bzw. überhaupt kein Lebewesen gibt, das keine schädlichen Erbinformationen hat. Ein gewisser Prozentsatz an schädlichen Genen liegt immer vor.
Nun stellen wir uns vor, dass ein bestimmtes anderes Gen genauso verteilt ist wie das Merkmal non-agouti und dass dieses Gen eine Krankheit oder einen Defekt vererbt, der sich nur dann bemerkbar macht, wenn die Katze reinerbig darauf ist. Dann hätten meine beiden mischerbigen Eltern einige mischerbige gesunde Kitten, aber eben auch ein reinerbiges bekommen und dieses wäre dann krank.
Nun würde man mit diesem Kitten hoffentlich nicht weiterzüchten, aber was ist mit den anderen Kitten? Sie leiden nicht an der Krankheit, sind augenscheinlich gesund, tragen aber die genetische Information für die Krankheit weiter.
Wenn ich nun weiterhin so eng verpaare, um mein gewünschtes Merkmal zu verstärken, werde ich gleichzeitig auch die Wahrscheinlichkeit auf Reinerbigkeit bezüglich des Erbdefektes erhöhen und es werden zunehmend immer mehr kranke Kitten geboren werden.
Das bedeutet, dass Inzucht immer das Risiko erhöht, dass schädliche Gene in einer Katze aufeinandertreffen und Erbkrankheiten verstärkt auftreten.Positiv daran ist allerdings, dass dadurch die schädlichen Gene sichtbar werden.
Nun könnte man ja das Ziel verfolgen, auf diese schädlichen Gene dann wieder zu selektieren, um eine auf gewünschte Merkmale möglichst reinerbige, aber auf schädliche Gene möglichst freie Linie zu erhalten.
Ich müßte dazu herausfinden, welche Kitten mischerbig sind und welche reinerbig in dem Sinn, dass sie die Krankheit nicht tragen. Wie finde ich das heraus? Natürlich, indem ich wieder eng verpaare.
Wenn ich mehrere der potentiell mischerbigen Kitten wiederum mit einem Elternteil oder anderen nahen Verwandten verpaare und bei einer Katze fällt kein einziges krankes Kitten, kann ich mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sie diese Krankheit oder diesen Defekt nicht vererbt. Allerdings nur für den Preis, dass bei den Geschwistern vermutlich einige kranke Kitten geboren werden.
Auf diese Weise kann man also durch Inzucht unsichtbare Merkmale sichtbar machen. Wenn nun eine strenge Selektion auf schädliche Gene hinzukommt, könnten – rein theoretisch – so auf bestimmte gewünschte Merkmale reinerbige Linien gezogen werden.
Rein theoretisch deshalb, weil eine Katze ja unendlich viele Merkmale trägt und es viele Testverpaarung bräuchte, um alle schädlichen Gene heraus zu finden und auf diesem Wege würden jede Menge kranke Katzen zur Welt kommen und sterben.Rein theoretisch noch mehr, weil es auch einfach nicht funktioniert. Natur ist nicht so einfach und schlägt uns da gerne ein paar Schnippchen.
Viele Merkmale sind nicht nur durch ein Gen bestimmt, sondern durch mehrere. Da kann es dann also sein, dass ich auf ein Merkmal hin selektiere, aber trotzdem nicht erreiche, was ich will, weil es noch zwei andere Gene gibt, die ich ebenfalls hätte selektieren müssen, von denen ich aber vielleicht gar nichts weiß.
Und selbst, wenn ich alles wüsste, würde irgendwann mal eine neue Mutation auftauchen (denn die gibt es immer irgendwann, Natur lebt und entwickelt sich weiter) und ich hätte schon wieder was Neues zum selektieren - fragt sich, ob dann da noch genug Katzen übrig bleiben.
Es wurde mit Mäusen versucht, reinerbige Linien durch Inzucht aufzubauen. Von 20 Linien überlebte genau eine. Die anderen 19 Linien starben im Laufe der Zeit aus.
Inzuchtdepression ist ein bekannter Begriff. Es gibt weniger Nachkommen, oft kleinere, schwächere Nachkommen, sie sind weniger robust, die Vitalität, sowie die Fruchtbarkeit leiden. Treibt man dies auf die Spitze, wird die Linie eben irgendwann aussterben.
Dies liegt unter anderem daran, dass das Immunsystem bei reinerbigen Individuen schlechter funktioniert, da hier weniger unterschiedliche Arten von Antikörpern gegen Bakterien, Viren und andere Umwelteinflüsse gebildet werden können, sondern eben nur größere Mengen des gleichen Antikörpers. Und dann kann es sein, dass die "richtige" Antwort auf die angreifenden Einflüsse nicht dabei ist.Also ist der Weg zur gesunden Rasse über das Schaffen einer 100% gesunden Linie durch starke Selektion unerfüllbar. Wie Paul Leyhausen (Professor der Zoologie) es mal ausgedrückt hat:
Das Wildtier ist ein perfektes Gebilde aus vielen unperfekten Teilen - das Zuchttier ist ein unvollkommenes Gebilde aus vielen perfekten Teilen.
Wie sonst kann man eine möglichst gesunde Rasse aufbauen bzw. erhalten? Die Antwort lautet genau anders herum: Wenn ich möglichst viele verschiedene Gene in einer Rasse habe und diese möglichst gut "durchmischt" werden, indem möglichst weite und möglichst viel unterschiedliche Verpaarungen gemacht werden, wird es weniger oft vorkommen, dass die gleichen schädlichen rezessiven Gene in einer Katze aufeinander treffen und es zum Ausbruch der Krankheit kommt.
Hier kommt nun der Begriff "Genpool" ins Spiel. Der Genpool einer Rasse ist natürlich nicht gleich groß wie die Anzahl der Katzen dieser Rasse, denn verwandte Katzen tragen ja zum Teil die gleichen Gene. Je mehr verwandte Katzen ich also in einer Rasse habe und je enger sie miteinander verwandt sind, umso kleiner wird mein Genpool.
Ein Extrembeispiel verdeutlicht dies: Hätte ich 1000 miteinander unverwandte Katzen, die alle von einem einzigen Kater gedeckt würden, wäre der Genpool gleich groß, wie wenn ich mit nur zwei Katzen und zwei Katern züchten würde, denn in der zweiten Generation würden alle Nachkommen die Gene des Katers tragen und verpaare ich diese wieder miteinander, wird schnell deutlich, wie häufig hier die gleichen Gene aufeinander treffen.
Dieses Beispiel zeigt auch, warum es sich in der Zucht so fatal auswirkt, wenn mit einzelnen Katzen übermäßig viel gezüchtet wird oder immer wieder die gleichen Verpaarungen gemacht werden. Einige Generationen später, wenn die Nachkommen dieser Katzen (und das können dann auch schon Großcousinen, Großgroßneffen, Urgroßtanten o. ä. zueinander sein) wieder miteinander verpaart werden, finden wir die Gene dieser Katzen angehäuft vor.Je weiter ich aber verpaare und je mehr unterschiedliche Verpaarungen ich mache, desto mehr mische ich die vorhandenen Gene, so dass die Wahrscheinlichkeit vom Aufeinandertreffen der gleichen Gene immer geringer wird.
Wenn der Genpool groß genug ist und keine Selektion für oder gegen eine rezessive Erbkrankheit erfolgt, dann wird diese Krankheit immer gleich oft bzw. selten auftreten. Ist der Genpool zu klein, wird die Krankheit immer öfter auftreten.
Hierzu noch ein schönes Zitat aus einem Artikel von Ulrika Olsson:
"Die Zucht mit zu kleinen effektiven Populationen und gleichzeitigem Start von Projekten zur Bekämpfung genetischer Krankheiten in einer Rasse, ist so, als wenn man auf Lungenkrebs behandelt wird und weiter raucht. Oder das Wasser, das über den Badewannenrand rinnt, abzuschöpfen und wegzuwischen, während wir vergessen haben den Wasserhahn zuzudrehen und das Wasser weiter in die Wanne fließt." (Ulrika Olsson - Deutsche Übersetzung von Petra Hartmann, Quelle: www.pawpeds.com)
Ideal ist es, wenn der Genpool groß genug ist und auf die Krankheit auch nur schwach selektiert wird (d.h. zumindest schon mal die Katzen, die reinerbig, also selbst erkrankt sind, keinen Nachwuchs haben), dann wird das Auftreten dieser Krankheit immer geringer werden.
Natürlich verliere ich mit den weiten Verpaarungen auch die Anhäufung der Gene, die ich gerne vermehrt hätte und die ursprünglich der Grund für die Inzucht waren – die Gene, die den gewünschten typischen Look für die Rasse verursachen und genau das verführt viele Züchter natürlich leider dazu, den negativen Effekt der Inzucht einer schönen Optik zuliebe zu vergessen.
Es ist letztendlich eine Gratwanderung, mit einem möglichst großen Genpool zu züchten und dabei nicht den Typ der Rasse zu verlieren.
Wie sieht es nun bei der Maine Coon aus mit der Inzucht und dem Genpool?
Der Genpool der Maine Coon - Anfänge der Maine Coon Zucht:
Verfolgt man die Stammbäume der heutigen Maine Coons lange genug zurück, findet man bei fast allen irgendwann die gleichen fünf Katzen. Diese sogenannten "Top 5 Foundation Katzen" sind in den meisten Stammbäumen zu ca. 65-75% enthalten.
Es handelt sich um folgende Tiere (in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit):
- Andy Katt of Heidi-Ho
- Bridget Katt of Heidi-Ho
- Dauphin de France of Tati-Tan
- Tatiana of Tati-Tan
- Whittemore Smokie Joe
Die beiden erst genannten Katzen - Andy Katt of Heidi-Ho und Bridget Katt of Heidi-Ho - wurden miteinander verpaart und aus dieser Verpaarung gingen ein Kater namens Heidi-Ho Henry Sayward und eine Kätzin namens Heidi-Ho Heather hervor. Henry Sawyard wurde dann mit seiner Schwester Heather verpaart und aus dieser Verpaarung ging Heidi-Ho Henrietta Katt hervor. Henrietta Katt wiederum wurde dann mit ihrem Vater Heidi-Ho Henry Sayward verpaart und damit war Heidi-Ho Sonkey Bill geboren.
Ähhh...wie war das im Mittelteil?
Zur Veranschaulichung das Ganze noch mal als Pedigree:
Heidi Ho Sonkey Bill |
Vater: Heidi Ho Henry Sayward |
Andy Katt of Heidi Ho | unbekannt |
Susan [Maryland, US] | |||
Bridget Katt of Heidi Ho | unbekannt | ||
unbekannt | |||
Mutter Heidi Ho Henrietta Katt |
Heidi Ho Henry Sayward | Andy Katt of Heidi Ho | |
Bridget Katt of Heidi Ho | |||
Heidi Ho Heather | Andy Katt of Heidi Ho | ||
Bridget Katt of Heidi Ho |
Heidi Ho Sonkey Bill wurde nun mit Tanstaafl Polly Adeline verpaart, die ebenfalls zu 28,2% von Andy Katt of Heidi Ho und Bridget Katt of Heidi Ho abstammte. Die Nachkommen aus dieser Verpaarung sahen sich alle sehr ähnlich (was ja nicht so verwunderlich ist bei dem engen Verwandtschaftsgrad) und werden deshalb Klone genannt.
Zu den Klonen gehören:
- Heidi Ho Annabel Lee of Tycoon
- Heidi Ho Aurora of MtKittery
- Heidi Ho Barnaby Katt
- Heidi Ho Camille of Calicoon
- Heidi Ho Canth of Tanstaafl
- Heidi Ho Coon Victoria
- Heidi Ho Just Plain Bill Katt
- Heidi Ho Justin Morgan Katt
- Heidi Ho Lady Arwen of Mary
- Heidi Ho Lovey Mero of Meunerie
- Heidi Ho Molly Brown of Tanstaafl
- Heidi Ho Percival of Meunerie
- Heidi Ho Portius of Olde Farm
- Heidi Ho Rachel Adeline
- Heidi Ho Richard III of Charmalot
- Heidi Ho Sasquatch of Ktaadn
- Heidi Ho Wilyum of Ktaadn
Da die Klone Katzen in damalig guter Showqualität hervorbrachten, wurden sie sehr häufig zur Zucht eingesetzt und mit ihnen und ihren Nachkommen viel Linienzucht betrieben (d.h. Verpaarungen von miteinander relativ eng verwandten Katzen). Die meisten Stammbäume der Maine Coons heute zeigen einen Prozentsatz der Klone von 25 – 35% oder noch mehr.
Nun ist die Maine Coon nicht die Rasse, die am meisten durch Inzucht betroffen ist. Das ist bei anderen Rassen zum Teil viel extremer.
Trotzdem finde ich es sehr wichtig, darauf zu achten, dass der Genpool der Maine Coon nicht enger wird und dass die vorhandenen Linien möglichst weit verpaart werden, um möglichst große genetische Variation zu erhalten.
Und es gibt auch innerhalb der bestehenden Linien Tiere, die einen gewissen Outcross bilden. Ein Beispiel hierfür ist der Vater unseres Peachys (Tamburas Peach Boy of Lucina), der aus einer Linie stammt, in der nur zwei der Klone zu einem Prozentsatz von nur 3.61% vorkommen.
Analyse der Maine Coon Database:
GEC Palatinato Asterix Clone Analysis Summary
Reliability of analysis =
100.00%
|
Darüber hinaus gibt es die Zucht mit neuen Foundation-Linien, also mit unseren hiesigen Zuchttieren unverwandten, noch halbwild lebenden Maine Coons.
Zucht mit neuen Foundations bedeutet natürlich nicht, dass man mal eben nach Maine fährt, ein paar Katzen einsammelt und die hier dann fröhlich mit Show-Linien verpaart. Es erfordert ein sorgfältiges Zuchtprogramm, ausreichende Kenntnis und Erfahrung, eine genaue Dokumentation der Fundtiere (denn es sollen ja auch Maine Coons sein und nicht irgendwelche Katzen) und weitreichende Tests, so daß neue gesunde Linien entstehen können.
Wird diese Arbeit aber genau und verantwortungsvoll geleistet, kann das ein sehr wertvoller Beitrag zur Erhaltung und/oder Vergrößerung des Genpools der Maine Coon sein.