Zunächst einmal: Maine Coons machen süchtig!
Überlegen Sie sich gut, ob Sie sich mit dieser Rasse einlassen wollen. Wenn
Sie ihr erst einmal verfallen sind, können Sie vermutlich nicht mehr ohne Coonies leben.
Aufgrund des Namens und des buschigen Schwanzes, den diese Katzen haben, entstand das Märchen, dass die Maine Coon aus der Kreuzung einer Wildkatze mit einem Waschbären (engl. Raccoon) entstanden sei. Dies ist allerdings genetisch unmöglich.
Vermutlich ist die Rasse aus Verpaarungen verschiedener Lang- und Kurzhaarkatzen hervorgegangen, die auch nicht alle ursprünglich dort heimisch gewesen sein müssen, wo die Rasse entstand. Der Schiffsverkehr - und beinahe jedes Schiff hatte Katzen zur Mäuse- und Rattenbekämpfung an Bord - machte es möglich, dass an der Entstehung sehr gut auch europäische Katzen beteiligt gewesen sein konnten bzw. diese Vermutung liegt einfach sehr nahe.
Aber wie immer die Rasse auch entstanden sein mag, sicher ist, dass diese amerikanische Waldkatze keine Zuchtkatze im herkömmlichen Sinne ist. Der ursprüngliche Typ hat sich in der Natur ohne (bewusste oder geplante) menschliche Eingriffe entwickelt.
Schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts waren die "Gentle Giants", wie sie gerne genannt wurden und werden, sehr beliebt. Später wurde die Maine Coon vom US-Bundesstaat Maine zur Staatskatze ernannt.
Zusammen mit den Norwegischen Waldkatzen und den Ragdolls zählt die Maine Coon zu den größten und schwersten Hauskatzen.
Es fällt schwer, sachlich zu bleiben, wenn man den Charakter der Maine Coon beschreiben soll und schon mit einer zusammenlebt. Maine Coons sind sehr gesellige Tiere. Sie halten sich oft in der Nähe ihres Menschen auf, ohne dabei aufdringlich zu sein. Die Maine Coon ist eine gelungene Mischung zwischen einer ruhigen Schmusekatze und einem temperamentvollen Stubentiger. Sie ist intelligent und selbstbewusst, gelassen und neugierig, schmusig, verspielt und witzig, liebevoll und gutmütig. Ihr lebhaftes, verspieltes und dennoch sanftes Wesen, macht sie trotz ihrer Größe zu einer idealen Wohnungskatze.Coonies sollten – da sie sehr soziale gesellige Tiere sind - nicht als Einzeltiere gehalten werden, sondern immer eine weitere Katze zur Gesellschaft haben. Diese Aussage trifft aber natürlich auch auf anderen Katzen zu.
Gerade die besonderen Eigenheiten der Maine Coon sind es, die diese Rasse zu etwas so Besonderem machen: Maine Coons plaudern gerne, sei es mit ihren Menschen, mit anderen Tieren oder mit sich selbst. Mit einem ganz typischen Gurren begrüsst die Maine Coon ihren Menschen oder antwortet auf Fragen. Dabei steht die zarte und leise Stimme oft völlig im Widerspruch zu dem großen und robusten Erscheinungsbild der Katze.
Beim Fressen benutzen Coonies oft die Pfoten, als wären es Löffel. Bekannt sind sie auch dafür, dass sie gerne mit Wasser spielen. Da werden die Spielsachen im Trinknapf gewaschen und das Waschbecken ist einer der beliebtesten Aufenthaltsorte.
Soll man das Aussehen dieser sanften Riesen aus den Wäldern Nordamerikas beschreiben, beginnt man natürlich mit der Grösse. Maine Coons sind grosse, muskulöse Katzen mit kräftigem Knochenbau. Die Kater erreichen in der Regel ein Gewicht von 6-9 kg und die Katzen 4-7 kg.
Eine Maine Coon braucht 4 Jahre bis sie ausgewachsen ist. Der Körperbau ist mittelgroß bis sehr groß und kräftig mit breitem Brustkorb. Die Körperform ist langgestreckt und rechteckig. Maine Coons stehen auf kräftigen, hohen Beine, grossen Pfoten und zwischen den Zehen wachsen ihnen Haarbüschel als Schneeschuhe.Auffallend ist das unregelmässige, halblange Fell mit dem langen, buschigen Schwanz. Er sollte etwa so lang sein wie der Körper, breit am Ansatz, spitz zulaufend mit langem, wehenden Fell. Das Fell ist dicht und locker fallend. Coonies haben eine weiche feine Unterwolle mit gröberem, glattem Deckhaar. Es wächst kürzer im Gesicht, an den Schultern und den Vorderbeinen, länger an den Hinterbeinen (Pluderhosen) und am Bauch. Das wollige Unterfell hält sie warm, während das halblange, fliessende Oberfell Regen und Schnee abweist. Viele Maine Coons weisen eine dichte Halskrause auf, die im Sommer allerdings meist verschwindet.
Ein interessantes Phänomen, das ich selbst bei manchen meiner Katzen beobachten kann, ist, dass es bei manchen Coonies auch gerade anders herum ist: Im Sommer tragen sie ein üppiges Fell mit Halskrause zur Schau und im Winter sind sie eher kurzhaariger. Vermutlich wird dieses Phänomen dadurch hervorgerufen, dass die Coonies im Winter in beheizten Räumen leben. Die Länge und Dichte des Fells variieren mit den Jahreszeiten und dem Klima. Das Fell fühlt sich – für manche überraschend bei diesen eher wild aussehenden Katzen –sehr seidig an.
Die Augen einer Maine Coon sind gross, weit auseinandergesetzt , leicht schräg gestellt und leuchten in allen Tönen zwischen grün, kupfer und gold.Der mittelgrosse keilförmige Kopf hat hohe Backenknochen, eine markante quadratische Schnauze mit kräftigen Kinn und mittelanger Nase mit einer leicht konkaven Naselinie.
Die grossen Ohren sind hoch angesetzt, spitz zulaufend, gefüllt mit langen Haarbüscheln, die in einem sanften Bogen aus der Ohrmuschel herausragen. Insbesondere, wenn sie auch die erwünschten Pinsel haben, geben sie der Maine Coon das luchshafte Aussehen.
Im Rassestandard der Maine Coons sind alle Farben und Zeichnungen erlaubt, ausgenommen Chocolate, Lilac, Cinnamon und Point-Zeichnungen.
Die Bezeichnungen der Fellfarben wirken für viele Menschen sehr verwirrend. Letztendlich ist es aber gar nicht so schwer.
Die Farbbezeichnung gibt uns Auskunft über
- die Grundfarbe oder die Grundfarben der Katze
- das Fellmuster oder die Abwesenheit desselben
- ob die Katze weiße Fellpartien hat oder nicht
- über verschiedene Modifikationen der Grundfarben (Verdünnung, Silber)
1. Man muss sich zunächst daran gewöhnen, dass alle Bezeichnungen englisch sind. Die schwarze Katze wird also black und die rote red genannt. Damit haben wir auch schon die Grundfarben.
2. Neben der Farbe enthält die Bezeichnung auch einen Hinweis auf das Fellmuster – so es denn eines gibt. Gibt es ein Fellmuster, so handelt es sich um eine "Agouti-Katze", gibt es keines, ist die Katze non-agouti.Was heißt Agouti?
Agouti bedeutet wildfarben, d.h. jedes einzelne Haar im Fell der Katze ist mehrfach gebändert. Dadurch entsteht eine Streifen- oder Ringelzeichnung.
Agouti oder tabby bedeutet also, die Katze ist z.B. getigert (mackerel), wie wir es von den Hauskatzen kennen oder sie ist z.B. geringelt (classic) - eine Zeichnung, die bei den Hauskatzen eher selten vorkommt. Es gibt noch weitere Tabby-Muster, mackerel und classic sind aber die bei der Maine Coon vorwiegend vorkommenden Tabby-Muster.
Trägt die Katze gar kein Muster, ist also non-agouti, bleibt die Farbe allein stehen oder es wird ein "solid" hinzugefügt. Eine einfach schwarze Katze heißt dann also "black" oder "black solid". 3. Dann gibt es noch weiß (white), das in Verbindung mit jeder Farbe auftreten kann.
White kann in verschiedenen Ausdehnungen von "nur weiße Pfoten" über "Pfoten, Beine, Bauch und Latz sind weiß" bis hin zu den High-Whites (mehr weiß als Farbe) und auch ganz weißen Katzen auftreten.
(Eine Anmerkung zu den ganz Weißen: Das Gen, das die weiße Fellfarbe bedingt, ist verknüpft mit dem Gehör. Daher sind ganz weiße Katzen häufig schwerhörig oder taub).
Die Farbbezeichnung der Katze enthält zwar den Hinweis, ob white vorhanden ist oder nicht, aber nicht in welchem Ausmaß, z.B. black-white ist eine schwarze Katze, die vielleicht nur weiße Pfötchen hat oder aber auch eine eher weiße Katze mit ein paar schwarzen Flecken. Ein sehr hoher Weißanteil kann durch den Zusatz "highwhite", "harlekin" oder "Van" gekennzeichnet werden.
4. Dann gibt es verschiedene Modifikationen der Grundfarben.
Zum einen ist das die Verdünnung, d.h. durch bestimmte Gene wird
hervorgerufen, dass die Grundfarbe verdünnt in Erscheinung tritt.
Dadurch wird black zu blue und red zu cream. Verdünnung kann in Kombination
mit tabby oder ohne und natürlich auch mit weiß oder ohne auftreten.
Eine weitere Modifikation der Grundfarben ist das Silber.
Silver ist keine Farbe an sich, sondern es tritt immer zusammen mit einer der Grundfarben auf, d.h. es gibt
black-silver-tabbys, red-silver-tabbys oder mit Verdünnung blue-silver-tabbys
und creme-silver-tabbys.
Bei den non-agouti-Katzen wird das silver smoke genannt. Hier gibt es dann
black-smokes, red-smokes, blue-smokes und creme-smokes.
Silver entsteht dadurch, dass der Haarschaft im unteren Teil hohl ist (erscheint
aber weiß) und nur der obere Teil in der jeweiligen Fellfarbe gefärbt
ist. Wenn man bei einer silver-Katze das Haar "umklappt", sieht man darunter nur
weiß. Es gibt unterschiedliche Abstufungen des Silbers, die dann auch wieder
unterschiedliche Bezeichnungen tragen. Ein "shaded" ist z.B. eine Katze, die einen
sehr hohen Silber-Anteil hat, so dass nur noch der oberste Teil des Haarschafts
Farbe trägt.
Nun können die Fellfarben auch noch zusammen auftreten, d.h. die Katze ist
schwarz und rot gefleckt. Das wird tortie genannt. Bei einer agouti Katze, die ja
die Bezeichung tabby trägt würde das dann tortie-tabby heißen und
diese beiden Begriffe wurden zu torbie zusammengekürzt, so dass gefleckte
tabby Katzen also black-torbie oder blue-torbie heißen.
Im Übrigen sind (bis auf eine selten auftretende genetische Besonderheit)
tortie und torbie Katzen grundsätzlich weiblich.
Während die Scheckung bei Katzen mit weiß meistens deutlich ist und oft
größere Farbfächen mit deutlicher Abgrenzung entstehen, haben die Torbies
und Torties ohne weiß eher kleinere Flecken, die sich oft nur
undeutlich voneinander abheben.
Die Begriffe in der Farbbezeichung der Katze reihen also folgende Informationen aneinander:
Grundfarbe oder Grundfarben + Fellmuster oder ohne Muster + mit weiß oder ohne + verdünnt oder nicht + silver oder nicht
Alles was zwischen den jeweiligen Plus Zeichen steht kann in jeder beliebigen Variation vorkommen.